„HipHop4Freedom“ – Ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche mit Methoden des HipHop

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Projektziele

Methoden und Medien der Jugendkultur HipHop (Breakdance, Freestyle, Tanz-Choreographien, Graffiti, Rap, BeatBox, DJing) sind Schwerpunkte im JTB. Diese bieten Artikulationsmöglichkeiten der Jugendlichen miteinander und untereinander. Sie sind ein Sprachrohr um ihre Lebenswelt darzustellen. Mit HipHop-Workshops für jugendliche Flüchtlinge werden Zugänge und Kontakte, zu den hier lebendenden unbegleiteten Jugendlichen Flüchtlinge hergestellt.

Jugendliche tauschen sich über Methoden des HipHop (Tanz, Rap, Graffiti) aus, sie vernetzen sich neu, sie erfahren direkt ihre unterschiedlichen Lebensbedingungen.

Durch die Workshops in Flüchtlingsunterkünften (Bayerkaserne und Schwere Reiter Strasse), werden Sprachbarrieren überwunden und Berührungsängste abgebaut. Freundschaften werden geknüpft. Die unterschiedlichen Nationen und Ethnien in den Flüchtlingsunterkünften lernen sich durch die HipHop Angebote kennen, sie kommunizieren auf der Basis jugendkultureller Artikulation. Reale Kontakte werden virtuell in sozialen Netzwerken weitergeführt. Den jugendlichen Flüchtlingen wird der Transfer zum Jugendtreff geboten. Inklusion mit den Methoden der Jugendlichen. Flüchtlinge berichten live mit Handys in ihre Heimatländer.

Mit dem Projekt: „HipHop4Freedom“ werden Vorurteile abgebaut. Jugendliche engagieren und gestalten sich mit ihren Möglichkeiten an der Zivilgesellschaft. Das Projekt motiviert andere, zunächst passive Jugendliche mitzumachen. Das Projekt ist sehr öffentlichkeitswirksam. Neue Zugänge zu dem Begriff „Hilfe für Bedürftige“ wird geschaffen.

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Beschreibung des Projektverlaufs

Seit September 2014 besteht das Ziel für Flüchtlinge Workshops zu organisieren und durchzuführen. Im Oktober 2014 wurde bereits eine Halle (Schafstall) von den Jugendlichen des JTB gekehrt und gereinigt um hier einen Begegnungsraum für Jugendliche Flüchtlinge zu schaffen. Mit den Elementen des HipHop (Breakdance, Krump, Djing, Rappen, Musicproducing und Graffiti) wurden an einem Wochenende Workshops für fast 200 Jugendliche und junge Erwachsene angeboten. Durch diese Erfolge war das Interesse sehr hoch das Projekt „HipHop4Freedom“ weiterzuführen als regelmässiges Angebot.
Neben wöchentlichen Workshopangeboten, seit September 2015 besonders von Mädchen für Mädchen, wurde der Transfer zum JTB hergestellt.
Weitere Aktionen entstanden:

  • Musical „Elisabeth“ im Deutschen Theater, hinter den Kulissen und Mitwirkung eines Musical Workshops mit anschließen dem Besuch der Vorstellung. Kooperation mit LOK-Arrival und KJR Jugendkultur.
  • „Ein Platz für alle, Farbe bekennen“ Straßenfest in der Bayernkaserne in Kooperation mit der Mohr Villa Freimann
  • “Refugees Welcome Area” bei „School´s over Jam“ 2015
  • Kooperation mit „Willkommen in München“ Workshops beim Sommerferienprogramm für Flüchtlinge„Girlz4Girlz“, Förderung von Mädchen mit
  • Workshops in HipHop, Tanz und Gesang
  • Internationaler Mädchentag – Platz der Münchner Freiheit. Kooperation mit IMMA, iB, Mira und Amand

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Bedarf an Raum, Zeit und Technik

Die Angebote wurden an den Lebensorten der Flüchtlinge organisiert und durchgeführt. Das Projekt „HipHop4Freedom“ wird derzeit noch weitergeführt. Aktionszeit beträgt ca. 58 Stunden (ca. 2-3 Stunden pro Woche Aktionen), dazu kommen Vor- und Nachbereitungszeiten, Reflexion mit den WorkshopleiterInnen und Verwaltung und Dokumentation.

Die gesamte technische Ausstattung wurde vom JTB bereitgestellt, wie z.B. PC, Musikanlage, Foto, Videokamera, diverse Schnittprogramme etc.

Förderung der Motivation, Betreuung und Begleitung der jugendlichen AnleiterInnen ist ständiger Bestandteil im Offenen Betrieb des JTB.(30 Woche)

Beteiligte (Zielgruppen, Anleitung)

  • Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 24 Jahren aus dem JTB (66% Mädchenanteil)
  • Zielgruppe sind jugendliche Flüchtlinge von 12 bis 27 Jahren, vers. Nationen und Ethnien
  • Koordination und Anleitung durch das Team vom Biederstein (1M 2W)
  • Neue Kooperationspartner: Interaktiv, Filia-die Frauenstiftung, IMMA, Mohr Villa Freimann, WiM, LOK Arrival, MOP, BA, Kulturreferat, KVR.

Produkte und Veröffentlichung

Zu jeder Aktion die im Rahmen von „HipHop4Freedom“ durchgeführt wurde, gibt es Video- und Bildmaterial, das von TeilnehmerInnen aufgenommen wurde. Derzeit veröffentlichte Bilder und Video sind auf der Homepage des JTB (www.jt-biederstein.de und www.girlz4girlz.de ) zu finden, sowie bei YouTube (School´s over Jam Trailer 2015 und Musical-Workshop Elisabeth) und auf der Facebook Seite(Jugendtreff Biederstein) Veröffentlichte Artikel in der Süddeutschen Zeitung und dem K3.

Um für mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu werben wurde folgende Planen gedruckt: QR-Code-Plane, Welcome Refugees, Girlz4Girlz etc.

Kritische Einschätzung
Positiv

  • Ein Projekt auf Augenhöhe
  • Kontakt und Zugänge zu jugendlichen Flüchtlingen durch jugendgemäße Angebote
  • Gemeinsame Gestaltung im Projekt
  • Neue Definition von Inklusion
  • Hilfe und Unterstützung mit den Medien von Jugendlichen für Jugendliche
  • Förderung von Kommunikation und Sprachkompetenz
  • Abbau von Vorurteilen von Jugendlichen im öffentlichen Raum
  • Förderung und Mitgestaltung bei der Zivilgesellschaft
  • Förderung von Integration und Zivilcourage
  • Kontinuierliche Einbindung in den offenen Treff (Motivation, Werbung, Herstellung von Verbindlichkeiten)
  • Möglichkeiten der Darstellung im Öffentlichen Raum

Negativ

  • Bürokratische Hindernisse (Zugänge zu Flüchtlingsunterkünften, Schwierigkeiten Bildmaterial zu nutzen)
  • Ungeklärte Zuständigkeiten in der Arbeit mit Flüchtlingen
  • Verschärfung der Flüchtlingslage – neg. öffentliche Reaktionen
  • Schwierigkeiten bei der Einbindung der jugendlichen Flüchtlinge in den Offenen Treff, vor allem für Mädchen, aufgrund fehlender Wegbetreuung
  • Sehr zeitintensiv
  • Personalintensiv

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