Gemeinsam einsam - Rebellen der Zukunft

Gemeinsam einsam – Rebellen der Zukunft

Unseren Workshop „Rebellen der Zukunft-gemeinsam einsam!?“ gestalteten wir mit dem Kooperationspartner „Heilpädagogisches Kinder- und Jugendheim“ in München in den dortigen Räumen. Am Anfang stellten wir das Projekt persönlich den Jugendlichen im Kinder und Jugendheim vor. Dafür waren wir gemeinsam mit dem Betreuer der Gruppe in deren Wohngruppen. Die Kinder selbst entschieden, ob sie den Workshop machen wollten. Wir hatten Glück, sie waren sehr interessiert! Für uns war das sehr aufregend und spannend!
Die Altersgruppe war sehr unterschiedlich und die Kinder und Jugendlichen hatten schon sehr viel erlebt. Wir waren über die ungewöhnliche Weisheit und Zugänglichkeit der Jugendlichen sehr positiv überrascht!20 Jugendliche beteiligten sich letztendlich an unserem Workshop. Ihr Alter lag zwischen 12-18 Jahren. Sie kamen aus verschiedenen sozialen Schichten und hatten eine breit gefächerte Herkunft. So gab es drei Geschwister aus Afrika, die seit einem Jahr in Deutschland leben. Es beteiligten sich Jugendliche, gebürtig aus der Ukraine, Türkei und anderen Ländern, die aber schon lange in München leben. Alle hatten mit unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen und individueller Familiensituation zu tun, ihr momentanes Sozialisationsfeld galt als belastend oder gefährdend. Es leben viele Kinder mit Migrationshintergrund in dem Jugendheim, Tageweise oder aber auch langfristig in Wohngruppen. Das fertige Projekt erreicht alle Kinder und Jugendlichen des dortigen Wohnheims. Generell gab es mehr Jungs als Mädchen, was ein bisschen problematisch war. Es brauchte Zeit, bis sich die Mädchen in der Gruppe trauten bei theatralischen Gruppenimprovisationen los zu legen und sich zu zeigen. Der Vorteil, dass sich die Jugendlichen untereinander schon eine Weile kannten, kam uns zu Gute. Auftakt: Wir begannen den Modulworkshop mit einer gemeinsamen Internetrecherche zum Thema Corona. Wir schauten uns Berichte an, lasen Beiträge und setzten uns mit unterschiedlichsten Meinungen auseinander.
Die Jugendlichen gestalteten kurze Filmbeiträge, Informationsanleitungen und Wissensmaterial. Das Thema wurde auch theatralisch und humorvoll bearbeitet. Einzelne Jugendliche zogen mit einem Fragebogen los, oder benutzen ihr Handy. Die Videos erstellten wir zum größten Teil mit einer Fotokamera. Dabei durften die Jugendlichen selbst an die Kamera gehen und lernen, wie schwer es ist, ein Bild ohne Automatik zu schärfen. Generell ging es neben dem Thema des Projektes auch um die Arbeit mit den digitalen Medien und wie man Dinge am besten darstellt, wie sie verzerrt werden können und wie man sich auch selbst äußern kann, ohne zu viel über sich selbst Preis zu geben. Das große Manko: die Internetverbindung im Kinderheim war eine Katastrophe. So konnten wir unsere wunderbare App flipgrid nur partiell und für kurze, kleine Aufheiterungen benutzen. Die eigentlichen Module drehten wir dann mit dem Handy und einer Kamera.

Alle hatten viel Spaß. Es gab auch einige Jugendliche die nur hinter der Kamera sein wollten- als Regisseur, Kamerafrau/Kameramann.Viel Spaß bereiteten die Improvisationen. Wir versuchten spielerisch an die verschiedensten Verschwörungstheorien heran zu gehen und humorvoll das ernste Thema zu bearbeiten. Eine Talkshow mit Virologen, Verschwörungstheoretikern und überfordertem ModeratorInnen brachten viel Freude und zeigten uns, dass wir Menschen aus den unterschiedlichsten Beweggründen handeln und man auch das beachten sollte. Die zweite Phase bildete die ausführliche Zusammensetzung der richtigen Reihenfolge des erarbeiteten Materials für die Onlinemodule. Das heißt Videos mit Hintergrund erstellen, passende Videos aus youtube aussuchen. Arbeitsmaterial erstellen. Den Abschluss bildet das fertige Onlineformat. Wir waren glücklich den Workshop live durchführen zu können. Allerdings machte uns die vierte Corona-Welle einen Strich durch die Rechnung für unsere Abschlussveranstaltung. Da die Kinder aus verschiedensten Regionen der Welt kamen und teilweise erst seit kurzer Zeit in Deutschland waren, hatte die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. Wir waren beeindruckt von der Bereitschaft der Kinder sich dieser Herausforderung zu stellen. Dies betrifft auch die anfängliche Schüchternheit vor der Kamera.

Die Kinder waren mit dem Thema doch mehr vertraut als wir es dachten. Für sie war es ein wichtiges Thema, dass ihr junges Leben sehr bestimmt. Viele der Jugendlichen hatten bereits Corona. Die dortigen Heimkinder waren durchweg für die Impfung und für die Schutzmaßnahmen offen und verteidigten diese mit viel Wissen. Das Thema vereinte die Altersgruppen. Wir waren gerührt vom Feedback der jungen Erwachsenen, die mit so wenig Lebenserfahrung doch bereits so viel Weisheit in sich tragen. Generell war es sehr wichtig, dieses Thema zu bearbeiten und nach unserer Meinung bleibt es auch von großer Bedeutung für die Zukunft.

GEMEINSAM EINSAM – Die Module