„WWW – Wer sind wir im Web?“

In Kooperation mit einer neunten Klasse der Mathilde-Eller-Schule München, einem staatlichen „Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung“ für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, hat LORA München Beiträge, Texte, Bilder, Audios und Filme erstellt und auf der LORA-Internetseite und auf dem LORA-YouTube-Kanal veröffentlicht.

Die Schulklasse bestand aus 8 Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren. Hinzu kamen gelegentlich Schüler_innen aus anderen Klassen. Eine Lehrerin stand dem Redaktionsteam unterstützend zur Seite.
In den Monaten Oktober 2016 bis Februar 2017 waren wir an 15 Terminen mit den Schüler_innen beisammen – in der Schule, bei LORA oder im Stadtviertel.

Im Mittelpunkt des Projekts standen die Schüler_innen, die Schule, das schulische Umfeld sowie die Kommunikation mit Hilfe von sozialen digitalen Medien. Die Schüler_innen haben über ihre eigenen Erfahrungen mit den sozialen Netzwerken wie zum Beispiel mit Whats App oder Telegram berichtet.  Sie haben die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen direkten verbalem und nonverbalem Austausch und digitaler Kommunikation herausgearbeitet und veröffentlicht.
Wir haben dabei die verschiedenen Aktivitäten im Internet und die Möglichkeiten der Kommunikation thematisiert und veranschaulicht und dabei herausgefunden, welche verschiedene Rollen wir im Web einnehmen können.

Was lief konkret?

Stimme und Tonlage sowie Mimik und Gestik als wichtige Bestandteile der Kommunikation wurden besprochen, die Unterschiede beim Mailen, Chatten, Telefonieren und persönlichem Gespräch sowie die Unterschiede in der Kommunikation von Jung und Alt dargestellt. Wichtig war uns dabei herauszufinden, wie Gefühle und Stimmungen als wichtiger Bestandteil von Kommunikation ausgedrückt werden können.

Ein Fragebogen über Internet-, Handy- und Computernutzung wurde von der Projektgruppe erstellt. Die von 62 (!) Schüler_innen der 8. bis 12. Klassen der Mathilde-Eller-Schule ausgefüllten Fragebögen wurden anschließend von der Gruppe ausgewertet. Straßeninterviews, ein Interview mit einem Medienpädagogen, mit einer Mitarbeiterin des Kindermuseums sowie viele Interviews/Gespräche unter den Schüler_innen wurden veröffentlicht. Zudem wurden den Schüler_innen auch die Hürden, Risiken und Gefahren der neuen und sozialen Medien vermittelt. Die Schüler_innen erlangten durch ihre redaktionelle Arbeit Medienkompetenz.

Darüber hinaus lernten die Jugendlichen im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Die Schüler_innen überlegten und entschieden gemeinsam und lernten so auch demokratische Formen der Auseinandersetzung. Kritikfähigkeit aber auch Toleranz für andere Meinungen und Aussagen wurden während des Projekts geschult.
Dazu kommt das Erlernen des Umgangs mit dem Smartphone, mit Apps, YouTube und das Kennenlernen eines CMS’s.

Folgende Beiträge wurden erstellt:

Was tust Du im Internet?
Was ist der Unterschied zwischen einem Gespräch und einem Chat?
Fragebogen über Internet-, Handy- und Computernutzung
Internetnutzung von Jung und Alt – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Mimik und Gestik: „Sprechen“ mit Gesicht und Körper
Interview mit dem Medienpädagogen Fabian Heller vom Jugentreff MOP
„Alles klar? Wie wir miteinander kommunizieren“ – Besuch einer Ausstellung im
Kindermuseum München
Schluss: „WWW – Wer sind wir im Web

Was hat gut funktioniert?

Gut funktioniert hat die Zusammenarbeit mit den Schüler_innen und ihrer Lehrerin. Trotz der Handicaps der Schüler_innen konnten alle an dem Projekt teilhaben.
Jede Schülerin und jeder Schüler hatte seine Nische, über die sie/er sich aktiv beteiligen konnte (Kennenlernen des Webs über gemeinsame Aktionen wie Begriffe suchen, Videos anschauen, mit dem Smartphone chatten, filmen, Bedienung des Audio-Aufnahmegeräts, formulieren und notieren von kleinen Texten, Interviewfragen, Konzeption des Fragebogens, Reporter etc.).
Die Schüler_innen fühlten sich auf Grund der eigenaktiven Nutzung des Internets und der neuen sozialen Medien von der Thematik sehr angesprochen. Offen und engagiert artikulierten sie ihre Erfahrungen mit den Medien und entwicklten eigene Ideen zur Projektgestaltung wie die Erstellung eines Umfragebogens. Auch wurde der Sinn von Kettenbriefen oder der Umgang mit Beleidigungen im Web immer wieder von den Schüler_innen selbst thematisiert.

Weniger gut funktionierte: Die Motivation und Ausdauer der Schüler_innen ist stark tagesformabhängig. Jedoch müssen für Interviews bereits zuvor Termine vereinbart oder andere themenbezogene Aktivitäten geplant werden, unabhängig vom Befinden der Jugendlichen.