Wo kommen wir her, wohin gehen wir?

Zusammenfassung der Projektziele, -aktivitäten und -ergebnisse

Im Rahmen des Projekts „Wo kommen wir her, wohin gehen wir?“ sollte ein Videoclip mit Jugendlichen verschiedener Herkunft und kulturellem Hintergrund produziert werden. Die eigene Herkunft und Identität sollten dabei als zentrale Themen des Clips aufgegriffen und filmisch umgesetzt werden.

Das Projekt wurde für sechs TeilnehmerInnen (drei weiblich/ drei männlich) konzipiert. An den ersten drei Projekttreffen nahmen zwischen vier und sechs Jugendlichen Teil. In diesen Tagen entstanden insgesamt zwei Instrumentalstücke und der Arbeitsprozess verlief ausgesprochen gut. Die Jugendlichen arbeiteten kooperativ und wurden sich stets einig, welche Klänge und Rhythmen sie in ihren Liedern verarbeiten wollten und gaben sich zudem auch online Feedback zu ihrer Arbeit.

Grundlegend setzte sich das Projekt aus verschiedenen Soundcheckermodulen zusammen, welche im Praxishandbuch “Musikprojekte für Schule und Jugendarbeit” (Care-Line Verlag) ausführlich erläutert werden. Die behandelten Inhalte reichten über Musik als Lebensinhalt, Definition der Projektziele, Textarbeit, Gesang und Rhythmus, bis hin zu technischen Aspekten und urheberrechtlichen Fragen. Aufgrund personeller Veränderungen bei der Juniorfirma Kultur&Wirtschaft musste auf die geplante Kooperation in Form einer Party mit Uraufführung des Clips verzichtet werden. Nichts desto trotz erhielten die Jugendliche ein angemessenes Feedback auf ihre Projektarbeit.

Text und Gesang zu den komponierten Stücken entstanden in sieben weiteren Treffen. Federführend wirkte hier ein kurdischer Jugendlicher, der in dem Lied seine Flucht nach Deutschland aufarbeitete. So berichtet er in “Mein Weg” von eigenen schmerzlichen Erfahrungen und macht eindringlich klar, dass man trotz harter Schicksalsschläge die Hoffnung niemals aufgeben darf, wenn man seinen Weg finden will: ”…mein Weg ist zu weit, meine Last ist zu schwer, die Gefühle der Sehnsucht sind zu schrecklich, doch die Hoffnung bleibt…” (Übersetzung des Originaltextes)

Das Interesse der Jugendlichen ging vor allem während der ersten Projektphase über das reine Erstellen eines Videoclips hinaus. Die verschiedenen Herkunftsgeschichten der TeilnehmerInnen stießen insgesamt auf großes Interesse und in Kombination mit dem gemeinsamen Interesse an Musik entstand ein intensiver Austausch. Vor allem die schwierige Lebenssituation während der Flucht des Sängers (im Videoclip zu sehen) bewegte die Gruppe und löste ambitionierte Diskussionen über gesellschaftliche und politische Themen aus.

Besonderheiten bei der Projektdurchführung

Im Hinblick auf den gewählten Schwerpunkt
Der thematische Schwerpunkt stieß vor allem bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf Interesse, lässt sich jedoch auch für Gruppen ohne Migrationshintergrund öffnen. „Mein Weg“ ist ein ausgesprochen persönliches musikalisches Produkt, das sich stark auf die Lebensgeschichte eines Jugendlichen bezieht. Nichts desto trotz stieß die Thematik auf große Resonanz innerhalb der Gruppe, weswegen der Clip auch inhaltlich als Gruppenergebnis zu betrachten ist.

Im Hinblick auf die Zielgruppe
Sieben der insgesamt acht Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren besaßen größtenteils Migrationshintergrund. Sie hatten alle ein Gespür für Musik und versuchten ihre Ideen, soweit es im Rahmen ihrer Fähigkeiten möglich war, musikalisch umzusetzen. Darüber hinaus konnten sie die notwendigen Programme selbständig nutzen und ihre Produkte weitgehend eigenständig gestalten.

Da es sich bei der Zielgruppe primär um SchülerInnen und Auszubildende handelte erwies sich die Terminplanung als schwierig. Im Fall von „Mein Weg“ waren diese organisatorischen Schwierigkeiten jedoch sogar zuträglich, da die intensive Arbeit unter anderem durch die persönliche und flexible Projektgestaltung begünstigt wurde. Auf längere Frist sollte man hier jedoch über einen zusammenhängenden Workshop in Form eines Musik-Camps nachdenken.

Im Hinblick auf die Medienwahl
Generell muss man bei der Produktion von Videoclips darauf achten ausreichend Zeit einzuplanen. Die Möglichkeiten der Audio- und Videosoftware sind vielfältig und komplex, weswegen eine klare Strukturierung des Projekts und Eingrenzung des Umfangs zwingend notwendig sind.

Produkte und Veröffentlichungen

Im Rahmen des Projekts entstanden zwei Beats (Instrumentalstücke) und ein Videoclip. Der Clip wird auf Youtube veröffentlicht. Auf www.soundchecker.net finden sich überdies weitere Projektinformationen.
Ausblick

Auch im Anschluss an den Förderzeitraum sollen weitere Musik-Clips entstehen. Die Bandbreite an jugendrelevanten Themen, die in Clips umgesetzt werden können scheint unermesslich. Insbesondere die Kombination aus inhaltlicher Arbeit und Musik erwies sich als produktiv und intensiv.

Weiterführende Informationen

http://soundchecker.net/


Veranstalter

Soundchecker
Ansprechpartner: Brian Cranford
Ainmillerstr. 23
80801 München
Telefon: 0 89 – 38 88 87 25
E-Mail: mail(at)soundchecker.net
Webseite: www.soundchecker.net

Soundchecker bietet musik- und medienpädagogische Projekte für Schule und Jugendarbeit an. Durch die modulare Konzeption von Soundchecker lassen sich unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Grundsätzlich wird Medienkompetenz vermittelt und Raum für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen gelassen. Die Arbeit miteinander fördert soziales Lernen und interkulturelles Verständnis.