Fußball Esperanto

Zusammenfassung der Projektziele, -aktivitäten und -ergebnisse

Es handelt sich bei „Fußball Esperanto“ um ein länderübergreifendes, multimediales Projekt, bei dem vier Jugendgruppen aus Brasilien und Deutschland miteinander Kontakt aufnehmen sollten, indem sie sich über YouTube mit Filmen von ihrem Milieu und Lebenshintergrund erzählen. Das Thema der Filme handelte von den je besonderen Auffassungen, Fußball zu spielen.
Zur Überwindung der Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Gruppen sollte Fußball als Kommunikationsmedium beitragen. Beim Fußball kann insofern kommuniziert werden, als Informationen, Äußerungen, Beziehungen und Appelle, die sich indirekt in der Art der Körperhaltung, der Spielauffassung oder der Weise offenbaren, wie beispielsweise mit Erfolg oder Niederlage umgegangen wird. Die Körpersprache drückt die innere Verfassung der Spieler aus. Die Spielauffassung offenbart sich in der Art, ob eine Mannschaft teamorientiert spielt oder sich aus Individualisten zusammensetzt, ob eine Gruppe über den Kampf oder eher über technisch-spielerische Kniffe zum Sieg gelangen will, oder aber ob das Spiel eher offensiv oder defensiv angelegt ist. Auch beim Umgang mit Erfolg oder Misserfolg wird wie bei einem Sprechakt etwas mitgeteilt: wie positive oder negative Erlebnisse gemeinsam oder einsam verarbeitet werden.

Das Medium Film schien am Besten geeignet, um Körpersprache, Gesten, Mimik, oder ein ganzes Fußballspiel in all seinem Detailreichtum zu konservieren und für weitere Kommunikation aufzubereiten. Über die Web 2.0-Plattform YouTube sollten die Ergebnisse ausgetauscht und zugleich die Möglichkeit genutzt werden, die einzelnen Beiträge mit filmischen Kommentaren zu versehen und so zu beantworten.

Besonderheiten bei der Projektdurchführung

Im Hinblick auf den gewählten Schwerpunkt
Die Videoarbeit bei den Aufnahmen der Fußballspiele ist in Deutschland sehr gut gelungen. Die Jugendgruppen in Haidhausen und Neuperlach hatten sich Präsentationsformen für ihr Fußballspiel überlegt, auf Video aufgenommen und ediert. Die Zielsetzung der interkulturellen Kommunikation durch den Austausch von Videos über YouTube wurde nicht erreicht. Ausschlaggebend dafür waren die große Distanz zwischen Deutschland und Brasilien und organisatorische Schwierigkeiten. Bei diesem Projekt zeigte sich, dass die Kommunikation über die große Distanz hinweg störanfällig war. Eine verbindliche Zeitplanung konnte sich so leider nicht etablieren, daher haben sich Verzögerungen ergeben: Die brasilianische Gruppe kam mit über einem Jahr Verspätung zu den ersten Ergebnissen. Das Veröffentlichen der brasilianischen Ergebnisse konnte aufgrund fehlender Einverständniserklärungen nicht getätigt werden. Dieses Problem wurde durch eine Offline-Präsentation, bei der beide deutsche Gruppen anwesend waren aufgefangen.

Im Hinblick auf die der Arbeit mit den Zielgruppen
In den beiden Gruppen in Deutschland waren es 20 bis 30 Jungen, das Projekt war so angelegt, dass die Teilnehmer wechseln konnten, also die Gruppen waren nicht festgelegt. Es handelte sich um ausschließlich männliche Jugendliche zwischen 15 bis 18 Jahren. Von den Jugendlichen hatten ca. 80 % einen Migrationshintergrund. Die Jugendlichen hatten zu jeder Zeit die Kontrolle über die inhaltliche Gestaltung des Projekts. Das Fußballspielen, die Filmaufnahmen und die nachträgliche Strukturierung der Ergebnisse als Film haben sehr gut funktioniert. Die Projektziele „Ermöglichung interkultureller Verständigung“ und „Perspektivenübernahme und Steigerung von Empathiefähigkeiten durch die Sichtung und Kommentare der Äußerungen der jeweils anderen Gruppen“ konnten aufgrund der mangelnden Zusammenarbeit nicht in dem Maße erreicht werden, wie es geplant war.


Veranstalter

Skillz e.V.
Ansprechpartner: Hans Holleis